Das Leben zeigt mir immer wieder, wie schön es ist seinen Horizont zu erweitern und stetig weiter zu wachsen. Meine Schulung zur Empowerment Trainerin für Schüler:innen mit Hörbehinderung hat mir viel Freude bereitet und mich zu dem Kern meines Seins zurückgebracht.
Der Pioniergeist in der Gruppe war förmlich sichtbar, greifbar und fühlbar. Es hatte sich eine Gruppe mit unglaublichen Persönlichkeiten aufgetan. Jeder für sich ein Experte und jeder war Feuer und Flamme zu verändern, was in der eigenen Kindheit und Schulzeit kaum aushaltbar war.
Das Leben ist zu wertvoll, um es einfach nur zu durchwandern, sich teils sogar zu verstecken oder etwas auszuhalten. Ich wünsche mir starke Menschen, bis oben hin voll mit Liebe und Lebendigkeit. Würde dies nicht das Leben so unglaublich bunter und vor allem reicher machen?
Was aber bedeutet Empowerment?
Empowerment bedeutet jemandem Tools und Taktiken an die Hand zu geben. Ja, so einfach kann es sein. Ich gebe jemandem eine Taktik oder ein Tool in die Hand, und helfe dabei das Leben selbstverantwortlicher, eigenmächtiger und selbstbestimmter zu vertreten, helfe Klarheit zu gewinnen. Es kann also einerseits die Unterstützung durch professionelle Trainer:innen bedeuten, um die eigenen Ressourcen und Handlungsspielräume aufzuzeigen und (wieder) zu nutzen. Anderseits bezeichnet es auch einfach den Prozess der Selbstbemächtigung.
Als Empowerment-Trainerin gebe ich den Schüler:innen Hilfe zur Selbsthilfe. Das Vermitteln von Strategien im Umgang mit der eigenen Hörbehinderung steht hierbei im Vordergrund. Dies lindert Gefühle von Macht- und Einflusslosigkeit. Ein wichtiger Stellpunkt hierbei ist auch das empathische Eingehen auf negative Erlebnisse und Erfahrungen, dem Raum geben für Verarbeitung und dem Finden eines Lösungsansatzes zum Umgang mit dem Problem oder der Erfahrung.
Warum ist es mir so wichtig in Bezug auf Schüler:innen mit einer Hörbehinderung?
Die Widrigkeiten, die ich in meinem eigenen Schulalltag aushalten und durchwandern musste, ist nichts, was ihr auch erleben solltet. Damals hätte ich mir jemand an meine Seite gewünscht. Der mich an die Hand nimmt und mir zeigt, es ist alles gut, wie es ist. Ich bin wundervoll. Ich habe großartige Fähigkeiten. Ich bin ein liebenswerter Mensch. Ich darf sagen, wenn ich etwas nicht verstehe. Ich muss nicht immer auf die Anderen Rücksicht nehmen und dabei selbst verkümmern.
Es hätte mich eindeutig vorbereitet auf das, was in der Arbeitswelt über mir zusammenschlug wie eine Welle. Die Veränderung, die ich auf der Erde sehen, fühlen und hören möchte, die möchte ich sein.